Meerschweinchen sind hochsensible Tiere mit fünf ausgeprägten Sinnen. Welche Sinne Meerschweinchen wie benutzten und wie sie sich von uns Menschen unterscheiden, erfährst du jetzt.
Sehen
Die Augen sitzen beim Meerschweinchen, wie bei vielen Fluchttieren, seitlich am Kopf. Das hat den Vorteil, dass sie sich von hinten nähernde Feinde frühzeitig und besser erkennen können und so die Zeit zur Flucht bleibt. Der Nachteil dieser Rundumsicht ist, dass Gegenstände in unmittelbarer Nähe schlechter gesehen werden. Wie wir Menschen, sehen Meerschweinchen auch Farben. Man geht davon aus, dass Meerschweinchen die Farben Grün, Blau, Rot und Gelb voneinander unterscheiden können.
Hören
Meerschweinchen können richtige Plappermäulchen sein. Die Kommunikation erfolgt, neben der Gestik, über die Sprache. Somit ist es also wichtig, dass sie hören was die anderen Meerschweinchen ihnen sagen. Mit ihrem guten Gehör, können sie höhere Ton- Frequenzen (bis zu 33000 Hertz) als Menschen wahrnehmen. Auf die besonders hochfrequenten Töne reagieren sie daher besonders empfindlich. Werden Meerschweinchen im Haus gehalten, sollte Rücksicht auf ihr Gehör genommen werden und die Unterbringung an einem ruhigen Ort erfolgen.
Riechen
Der Geruchssinn ist bei Meerschweinchen ebenfalls sehr ausgeprägt und besser als bei uns Menschen. Neben dem erschnüffeln von Futter, ist der Geruchssinn auch für das Sozialleben von großer Bedeutung. Am Geruch können Meerschweinchen Freunde von Feinden unterscheiden und Mütter können ihre Kinder erkennen. Da Meerschweinchen ihr Territorium mit Harn markieren, kommt auch hier der Geruchssinn zum Einsatz.
Schmecken
Meerschweinchen sind manchmal richtige Gourmets und haben unterschiedliche Geschmäcker. Was der eine mag, mag der andere vielleicht nicht. Manches Futter wird auch tagesform-abhängig verschmäht. Generell gilt für den Meerschweinchengeschmack aber, dass saure Nahrung sowie Schärfe nicht auf ihrem bevorzugten Speiseplan steht. Süße Sachen sowie bittere Nahrung werden hingegen sehr gern angenommen.
Fühlen & Tasten
Meerschweinchen sind sehr sensible Tiere, die ungern angefasst werden möchten. Insbesondere der Hintern, der Bauch und die Füße sind für die meisten Meerschweinchen Tabuzonen. Am Kopf, unter dem Kinn und hinter den Ohren lassen sie sich lieber anfassen. Schmerzen empfinden Meerschweinchen natürlich ebenso wie wir Menschen. Ein vorsichtiger Umgang mit den Tieren ist daher unabdingbar.
Mit den Tasthaaren rund um das Maul, können sich Meerschweinchen auch nachts gut fortbewegen. Sie helfen dabei sich im Raum zu orientieren. Selbst die schwächsten Luftbewegungen werden wahrgenommen und so können Hindernisse erkannt werden. Je nach Rasse sind die Tasthaare unterschiedlich ausgeprägt. Tieren ohne Tasthaaren, wie den Baldwins, fehlt dieser wichtige Sinn. Daher zählt diese Rassen zu den sogenannten Qualzuchten. Bei anderen Rassen, wie Rex oder Texel, sind die Tasthaare gekräuselt. Jedoch ist bis heute hier nicht genau erforscht, in wie weit die Tiere das in ihrem Tastsinn einschränkt.
Sinnesorgane berücksichtigen
Die Meerschweinchensinne sollten bei der Haltung berücksichtigt werden. Nicht alles wird genauso empfunden, wie wir Menschen das tun. Rücksicht und der Wille das Meerschweinchenleben zu verstehen sind der erste Schritt.
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