Blasensteine und Harngrieß bei Meerschweinchen

Blasensteine (Urolithiasis) und Harngrieß gehören zu den häufigeren Erkrankungen bei Meerschweinchen. Sie entstehen meist durch eine zu hohe Kalziumaufnahme über das Futter. Mehr zu den Ursachen von Blasensteinen und Harngrieß sowie der Behandlung durch den Tierarzt, erfährst du in diesem Artikel.

Blasenentzündungen bei Meerschweinchen

Was sind Harngrieß und Blasensteine wie kommt es dazu?

In vielen Kräutern und Gemüsesorten ist Kalzium enthalten. Während andere Tierarten und der Mensch benötigtes Kalzium einfach wieder ausscheiden, nehmen Meerschweinchen und auch Kaninchen überflüssiges Kalzium über die Darmwand auf. Anschließend wird es über die Nieren in den Urin ausgefiltert. Im Urin entstehen dann Salzkristalle, die sich aus Kalziumcarbonat- oder Kalziumoxalatverbindungen zusammensetzten. Dieser Blasenschlamm (Harngries) führt zu einem trüben Urin.

Symptome: Wie merke ich, wenn mein Meerschweinchen von Harngrieß und Blasensteinen betroffen ist?

Blasensteine und Harngrieß führen in der Regel zu Schmerzen beim Urin-Ablassen. Auch geben die Tiere häufig kleinere Mengen an Urin ab und heben dabei den Hintern hoch. Der Urin kann außerdem blutig sein. Bemerkst du, dass dein Meerschweinchen Probleme beim Wasserlassen hat und ggf. Schmerzlaute von sich gibt, solltest du unbedingt beim Tierarzt vorstellig werden. Dies kann sowohl auf Blasensteine und Harngrieß als auch auf eine Blasenentzündung beim Meerschweinchen hindeuten.

Weitere Begleitsymptome können sein:

  • Abgeschlagenheit
  • Struppiges, mattes Fell
  • Reduzierte Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust
  • Durchfall

Hinweis: Gibt dein Meerschweinchen gar keinen Urin mehr ab, ist das lebensbedrohlich. Suche sofort einen Tierarzt auf!

Diagnose von Harngrieß und Blasensteinen

Der Tierarzt wird zunächst das Meerschweinchen dazu bringen etwas Urin abzusetzen und diesen auf Blut kontrollieren. Da blutiger Urin aber auch von einer Blasenentzündung kommen kann, sollte das Meerschweinchen geröntgt werden. Blasensteine und Harngrieß werden auf dem Röntgenbild sichtbar. Auch ein Blutcheck sowie Ultraschalluntersuchungen können bei der Diagnose helfen.

Behandlung von Harngrieß und Blasensteinen bei Meerschweinchen

Bei großen Blasensteinen muss das Meerschweinchen operiert werden. Kleine Blasensteine und Harngrieß können durch eine Blasenspülung und die Gabe von Antibiotika behandelt werden. Bei der Blasenspülung wird der Grieß aufgeschwämmt und die Blase entleert, um alle Salzkristalle loszuwerden. Diese Spülungen müssen häufig mehrfach durchgeführt werden.

Anschließend muss das Meerschweinchen bei der Ernährung darauf geachtet werden, dass das Meerschweinchen nicht zu viel Kalzium aufnimmt. Eine komplette Heilung gibt es leider nicht, es handelt sich um eine chronische Erkrankung. Mittels der Ernährungsumstellung können Halter allerdings Einfluss auf den Kalziumstoffwechsel des Meerschweinchens nehmen.

Ernährung bei Harngrieß und Blasensteinen bei Meerschweinchen

Folgendes kalziumreiches Futter solltest du bei der Erkrankung reduzieren:

Füttern solltest du hingegen Meerschweinchenfutter mit einem hohen Wasseranteil und viel Vitamin C, wie zum Beispiel:

Beim Heu solltest du kräuterarmes Heu greifen, am besten eignet sich Timothy Heu. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht zu dick sind, sich ausreichend bewegen und die Vitamin D-Versorgung gesichert ist.


Beachte: Unsere Krankheitserklärungen ersetzen keinen Tierarzt und dienen ausschließlich der Information. Für eine korrekte Diagnose daher bitte immer eine Tierarztpraxis aufsuchen.